| | | Während der langen Wartezeit konnten wir neue Reisepläne schmieden und die Route für den letzen Reiseabschnitt festlegen. Auf dem Campingplatz wurde es uns auch nicht langweilig, denn immer wieder kamen Motorradfahrer aus der ganzen Welt vorbei. Zudem gab es in der Stadt einen kostenlosen Büchertausch, bei dem wir immer interessanten Lesestoff fanden. Nun konnte es weiter gehen und wir folgten der Küste nach Norden. So erreichten wir wieder La Paz. Über Email erfuhren wir, daß die uns bereits bekannten Motorradfahrer Ralf und Eva ebenfalls in der Stadt waren. | | | | | |
| | | So vereinbarten wir ein Treffen um unsere Erfahrungen auszutauschen, hatten wir uns doch seit Mexiko nicht mehr gesehen. Sie waren sofort begeistert von unseren weiteren Reiseplänen. Sie wollten noch die Runde durch das Salar de Uyuni drehen und dann mit uns per Schiff auf dem Amazonas durch Brasilien reisen. Sie reisten dann auch am nächsten Tag schon ab. Wir nahmen uns noch Mal Zeit, die Stadt zu erkunden. Auch hatte ich Probleme mit den Zähnen. Ich ließ mir bei einem deutsch sprechenden Zahnarzt zwei Füllungen erneuern. Am 6. August war zudem Nationalfeiertag und es fand ein großer Umzug statt. Er dauerte vom Vormittag bis zum Abend. Auch die deutsche Schule marschierte in ihren weiß - blauen Uniformen mit. Nun lag die gefährlichste Straße der Welt vor uns, die Abfahrt in die Yungas. Jedes Jahr soll es 150 Tote geben. Neben der Straße fällt das Gelände bis zu 1000 Meter senkrecht ab uns es stürzen ganze Busse in die Tiefe. | | | | | |
| | | Die Strecke ist zudem nicht geteert und nur einspurig zu befahren. Es wurde deshalb Einbahnverkehr eingeführt, um die Sicherheit zu erhöhen. Man darf von 7 Uhr bis 15 Uhr abfahren in die Yungas und von 17 Uhr bis 5 Uhr zurück. Es war wieder einmal ein besonderes Erlebnis, vom kalten kahlen Hochland in dem dampfenden grünen Urwald hinabzufahren. Auf der Hälfte der Strecke blieb auf einmal Julias Motorrad stehen. Die Symptome deuteten auf einen Lichtmaschinendefekt. Wir standen gerade mal eine viertel Stunde, da kam ein weißer Jeep mit Bauarbeitern. Der eine stellte sich als Pater Roberto vor und half uns, das Motorrad wieder notdürftig zu reparieren. Wie sich herausstellte, war nur ein Kabel an der Batterie abgebrochen. Er lud uns noch zu sich ins nahegelegene Baucamp O.S.C.A.R. ein. Wir nahmen sein Angebot dankend an. Dort wurde am nächsten Tag das Motorrad wieder fachmännisch repariert. Der österreichische Pater lebt schon seit 27 Jahren in Bolivien und leitet das Camp. Sie bauen unter Mithilfe der einheimischen Bevölkerung Straßen und Brücken, damit die Einwohner mit der Hauptstadt Handel treiben können und so auch etwas verdienen.
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