Der gelb blühende Ginster wogte im Wind und duftete herrlich. Wir konnten uns zum Grillen frischen Lachs für 5,-- us$ das Kilo kaufen. Er schmeckte hervorragend. Nach einer Woche Aufenthalt auf der Insel gings weiter mit der Fähre auf das Festland zur Carretera Austral. Sie führt in den Süden Chiles durch Wälder und vorbei an Flüssen und Gletschern. Die Lupinen blühten in den Farben lila, rosa und gelb. Der Geruch war schon fast nicht mehr erträglich. Die Landschaft zog uns in ihren Bann. Am Lago General Carrera wechselten wir die Grenze nach Argentinien auf die Ruta 40. Diese Piste führt östlich der Anden in den Süden. Durch die Pampa wehte uns der patagonische Wind immer wieder von der Straße. Das war nicht weiter schlimm, war sie doch mit der Landschaft eben.
chile
erinnert an die Heimat; Seenland in Chile
Ein Anhalten war nur im Windschatten eines Felsens oder einiger Bäume möglich. Es wuchs eine Art Gras und nur die großen Farmen waren von Bäumen gesäumt. Meistens wurden hier Schafe gezüchtet, aber es gab auch Rinder. So erreichten wir etwas gestresst den Gletscher Perrito Moreno. Die Eismasse ergießt sich in den Lago Argentino und ragt bis zu 60 Meter aus dem Wasser. Das Farbenspiel war phantastisch und reichte von weiß über blau bis grau. Nachts konnten wir am nahegelegenen Campingplatz das Eis abbrechen hören. Es war ein unbeschreibliches Schauspiel. Weiter gings nun nach Feuerland. Dazu setzten wir mit der Fähre bei Punta Arenas über die Magellanstraße. Am 22.12.99 erreichten wir schließlich Ushuahia, die südlichste Stadt der Welt. Wir holten unsere postlagernde Pakete auf der Post ab und fuhren auf den Campingplatz im Nationalpark. Dort feierten wir mit anderen Travellern Weihnachten und die Jahrtausendwende. Es waren ungefähr 35 Motorräder und 20 Wohnmobile aus aller Welt anwesend. Es war eine Riesenparty und es wurde viel Glühwein getrunken. Wir fuhren nun wieder zurück nach Puerto Natales. Wir wollten noch den Nationalpark Torres del Paine mit seinen Seen, Gletschern und beeindruckenden Felsformationen besichtigen. Wir verbrachten 2 Nächte im Park, hatten aber nur Regen. So fuhren wir an den Atlantik und folgten der Küste nach Norden. Hier schien ständig die Sonne und es wurde immer wärmer. Schließlich überschritt das Thermometer auf der Halbinsel Valdez wieder die 30°C Marke. Auf der Halbinsel leben an den Küsten viele Robben, Seelöwen und Seeelefanten. Es war gerade Wurfzeit und so sahen wir viele junge Seelöwen auf die Welt kommen. Südlich der Halbinsel besichtigten wir eine Pinguinkolonie. Es leben dort bis zu 2 Millionen Magellanpinguine, die kleinste Rasse. Es war lustig, zwischen den Tieren hindurch zu spazieren. Wir mußten aufpassen, daß uns keiner biß.
moreno
Gletscher Perrito Moreno
ruta40
Ruta Quarenta
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© 2001 Julia Grauf & Walter Müller
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